Der Bezirksvorstand bietet den Unterbezirken Unterstützung bei der Neumitgliederpflege an. Unter anderem durch die Empfehlung für ein Pat*innenprogramm.

Forderungen:

Neumitglieder, die neu in unseren Verband kommen, sollen eine feste und dauerhafte Ansprech-partner*in zugewiesen bekommen. Diese unterstützen die Neumitglieder, indem sie die Strukturen der Jusos erklären, anbieten gemeinsam zu Treffen zu gehen und bei Problemen oder Fragen zur Seite stehen.

Begründung:

In der SPD sind 32% der Mitglieder Frauen* und 68% Männer*. Der Landesverband Hessen liegt mit 32,6% Frauen* etwa im Bundesdurchschnitt (Gleichstellungsbericht 2015 der ASF).

Frauen* sind in unserem Verband noch immer unterrepräsentiert.

Für viele Frauen* ist schon der erste Schritt, das erste Mal alleine auf eine Ortsvereinssitzung oder Juso-Sitzung zu gehen, ohne eine Person zu kennen, besonders wenn die Mehrzahl der Anwesenden männlich* ist, schwer. Die Erfahrung zeigt außerdem, dass viele Interessierte sich einmalig die Treffen der Jusos anschauen, dann jedoch nicht wiederkehren.

Bedeutend für die Entscheidung, sich langfristiger zu engagieren, ist, ob man Menschen im Verband kennt und direkte Ansprechpartner*innen hat.

Als Jusos haben wir den Anspruch ein feministischer Richtungsverband zu sein und die SPD in diesen Fragen voranzutreiben. Die Jusos stellen jedoch einen überraschend schwachen Rekrutierungsweg da. Nur 16% der Frauen* sind über die Jusos zur SPD gekommen.

Derzeit gewinnt unsere Partei viele Neumitglieder. In den ersten fünf Wochen nach dem Antritt von Martin Schulz als Kanzlerkandidat der SPD sind 10.000 Mitglieder beigetreten. 40 Prozent der neuen Genoss*innen sind jünger als 35 Jahre, also Mitglieder der Jusos.

Die vielen Neumitglieder sind für uns eine große Chance, vor allem mehr Frauen* in unseren Verband einzubinden und sie für die politische Arbeit zu begeistern. Da Mitgliedschaft nicht mit politischem Engagement gleichzusetzen ist, müssen wir vor allem den neuen Frauen* erleichtern, sich nach der Anmeldung in unserem Verband zu engagieren und durchzusetzen.

Um mehr Frauen* als Neumitglieder zu gewinnen, müssen wir ihnen den Einstieg erleichtern und ihnen durch Maßnahmen wie das Pat*innenprogramm eine Hilfestellung bieten. Deshalb muss mit einer Neumitgliedschaft ein direkter Kontakt zu einem aktiven Mitglied hergestellt werden. Dies integriert das Neumitglied in bestehende Netzwerke und hilft dabei, sich in den bestehenden Strukturen zu Recht zu finden.

Das Pat*innenprogramm soll folgende Elemente enthalten:

  • Das Angebot einer Pat*in soll bereits vor der Neumitgliedschaft greifen. Bei Interessensbekundung wird ein Kontakt angeboten.
  • In der Bestätigungsmail der Juso-Mitgliedschaft sollen Pat*innen angeboten werden.
  • Die Pat*innen stehen bei Fragen zur Struktur, zu Abkürzungen oder Traditionen in den ersten Sitzungen zur Verfügung.
  • Gleich zu Beginn sollten sich die Pat*innen nach den Interessen und Fähigkeiten des Neumitglieds erkundigen, sodass dieses in passenden Arbeitsgemeinschaften und Projektplanungen berücksichtigt werden kann.
  • Besondere Bindungskraft hat außerdem der gemeinsame Besuch von Veranstaltungen, z.B. Seminarwochenenden. Die Pat*innen sollten das Neumitglied motivieren diese zu besuchen oder das Neumitglied mitnehmen.
  • Außerdem besitzen Freizeitaktionen, die vor oder nach einer Sitzung stattfinden eine hohe Bindungskraft. Hierüber sollte das Neumitglied frühzeitig informiert werden, sodass solche Treffen eingeplant werden können. Die Pat*innen sollten das Neumitglied hierzu einladen und begleiten.

Um also vor allem mehr Frauen* für das politische Engagement zu begeistern und zu ermutigen sich politisch einzusetzen, müssen wir Maßnahmen wie das Pat*innenprogramm ergreifen, um unseren Verband und unsere Partei attraktiv zu machen. Durch das flächendeckende Pat*innenprogramm, werden Neumitglieder vom ersten Moment des politischen Interesses mehr Unterstützung erfahren, deshalb bitte ich euch diesem Antrag zu zustimmen.